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1204 o. O. o. T.

ducatus mei a. 3. ep. Cypr. 3.

Henricus, dei et b. Joh. gracia dux Zlesie, urkundet, dass er nach seines Vaters Boleslaws Tode dem Vincenzstift das von demselben abgekommene Gut Odra (Ottwitz) wieder verschafft und definitiv geschenkt habe. Ferner schenkt er zur Beschuhung der Brüder denselben die herzogliche Abgabe, genannt podvorove (vergl. No. 95) auf den Stiftsgütern Coztomlot (Kostenblut), Veievo (Viehau), Pelsnica (Polsnitz), Kylianow (Landau bei Neumarkt), Gorche (Gurtsch), Zelenino (vergl. Görlich 40, Anm. 3), Odra (Ottwitz), Virbno (Würben), Zobocische (Zottwitz), Olava, Grabissino (Gräbschen), Martinovici (an Märtinau bei Trebnitz, wie Görlich will, ist nicht wohl zu denken, Häusler vermuthet Märzdorf bei Schweidnitz), Catossovo, Zaspi (Zaseph), Chowalowo juxta Nipchi (Kobelau bei Nimptsch? vergl. Görlich 43. Anm.), ein zweites Chowalowo juxta St. Vincencium (Kawallen), Lozina (Lossen), Tachowo (Totschen bei Trebnitz nach Häusler), Dobra (vergl. o. Nr. 33), Trztenica (Chroscin in Polen), Oztrov juxta sanctuarios St. Vincencii, Kneginici (Gr. Kniegnitz), Zocholnici quod habuerunt Jozoph und Chazkel judei inter civitatem Wratisl. et Stapin, (vergl. Grünhagen das Dorf der Falkner in Breslau. Beitr. zur ältesten Topogr. Breslaus i. d. Abhandlungen der schles. Ges. 1866), Kraycovo in Siravina (Kreike a. d. Sarofka), Vidawa (Weide), Lagodino, Rudnich. Ferner schenkt er für zwei jährl. grosse Refektionen ein Stück (sortem) de Stitni (Scheitnig? nach Görl. 42, Anm. 7) circa Ztremlino, 8 Ochsen (die immer in dieser Zahl erhalten werden sollen), 2 Pferde, semina ad hoc sufficiens (sic) und zum Fischen den der Kirche benachbarten Teich, das Recht, in des Klosters Fleischbank auch grosse Thiere zu schlachten. Ferner hat der Herzog dem Kloster auf Bitten des Abtes G. verliehn das Dorf Chnenici bei Zobotist (vergl. o. Nr. 92) ein Stück des Kämmerergutes und das ganze Dorf der Falkner, welches die Juden Jozof und Kazchel besessen haben, und seine Fleischbank in Kostenblut im Eintausch gegen das Dorf Zwentec, das Wlodimir auf dem Todtenbette dem Kloster geschenkt, und welches der Herz, für sich behalten, nachdem er Opatovo bei Serav dem Kloster Trebnitz gegeben (vergl. o. Nr. 92, wo jedoch von 2 Dörfern die Rede ist, einem bei O. und einem bei S.). Mit dem Siegel des Bischofs Cyprian, der auch über jeden Angreifer dieses Privilegs den Bann ausspricht.

O. Z.


Orig. im Staatsarch. Vincenzst. 6. Die Urkunde zeigt die Schrift des XIII. Jahrh., ist jedoch von der in demselben Jahr ausgestellten Urk. Heinrichs I. f. Trebnitz (vergl. o. Nr. 94 durchaus verschieden, enthält den verdächtigen introitus dei et b. Joh. gracia, am Schlüsse mei ducatus a° etc., während es in den echten Urkunden immer heisst: "nostri duc." etc. Das allein noch erhaltene Siegel des Herzogs ist sicher unecht, kurz die ganze Urk. scheint verdächtig.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.



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